Zur Geschichte des Vovinam

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts bereiste der Gründer des Vovinam Việt Võ Đạo, Meister Nguyễn Lộc (1912-1960), das Land, lernte von vielen Kampfkunstmeistern und entwickelte aus Elementen vieler Schulen seinen eigenen Stil, ein genau durchdachtes und praktisch erprobtes System aus effektiven Selbstverteidigungstechniken, das für die breite Bevölkerung erlernbar ist. Dabei ging es Meister Nguyễn Lộc auch um einen philosophischen Hintergrund, um soziales Verantwortungsgefühl sowie die Stärkung des vietnamesischen Nationalbewußtseins.

Sein Vovinam VVD stellte Nguyễn Lộc 1938 erstmals im Opernhaus von Hanoi öffentlich vor, seit 1940 gab er Kurse in Hanoi.

1954 wurde das Land nach dem Sieg über die Franzosen geteilt. Viele der Schüler von Nguyễn Lộc gingen in den Süden, nach Saigon. Dort mussten sie unter schwierigen Bedingungen praktisch neu anfangen. Als der Gründer des Vovinam VVD 1960 starb, hatte sich Vovinam VVD bereits zu einer breiten Bewegung entwickelt.

Nach der Übernahme des Süden Vietnams durch Nordvietnam 1975 wurde Vovinam VVD vorübergehend verboten. Viele Vietnamesen verließen das Land. Unter ihnen waren Vovinam-Meister, die später im Ausland ihre Kampfkunst unterrichteten. So existieren heute Vovinam-Schulen und -Vereine in der ganzen Welt – in den USA, in Australien, in Europa, sogar in Nordafrika.

In den 80er Jahren wurde das Vovinam VVD wieder zugelassen. Zentrum wurde das Tổ Đường in Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt). Dort lehrte Großmeister Lê Sáng (1920 – 2010), der Nachfolger des Gründermeisters, unterstützt von seinem Stellvertreter Meister Sen (9. Dan). Großmeister Lê Sáng hatte großen Anteil an der Weiterentwicklung und Vervollkommnung der heutigen Techniken des Vovinam-Vietvodao. Seit seinem Tod 2010 liegt die Führung des Vovinam VVD in der Hand der World Vovinam Federation (WVVF).

Quelle: Vovinam-Bayern